Der Bergkristall

Der Bergkristall ist ein Quarz in seiner reinsten Form. Quarz gibt es in vielen verschiedenen Varietäten. Je nach Einschlüssen entsteht eine andere Farbgebug und dann hat der Quarz einen dem entsprechenden Namen: schimmert er rosa, ist es ein Rosenquarz, leuchtet er eher violett, ist es ein Amethyst. Dann gibt es noch den seltenen Ametrin, der eine Kombination aus violettem Amethyst und goldgelbem Citrin in einem einzigen Stein darstellt, den gelb bis orangebraun gefärbten Citrin, den künstlich erzeugten, grün schimmernden Prasiolith, den graubraun bis schwarz gefärbten Rauchquarz, den Blauquarz, rotbraune Eisenkiesel, den kräftig rosa bis rot schimmernden Erdbeerquarz, den durch Flüssigkeitseinschlüsse trüben Milchquarz, und den undurchsichtigen, lauchgrünen Prasem oder Smaragdquarz. Außerdem ist Qaurz noch in vielen anderen Varietäten enthalten wie dem Jaspis, dem Karneol, aber auch im Tieger-, Falken- oder Katzenauge.
Quarz ist das zweithäufigste Mineral der Erdkruste, sein Krsistallsystem ist trigonal und er hat nach der Moshärteskala, wie die seiner mannigfaltigen Varietäten, eine Härte von sieben, was nur drei Punkte unter dem Diamanten liegt. Mit einem Bergkristall lässt sich schon die ein oder andere Glasscheibe einritzen. Mal abgesehen davon, daß Quarz in vielen metamorphen Gesteinen enthalten ist, findet man die schönen, gut ausgebildeten Kristalle mit Sammlerwert oft in Klüften, hydrothermalen Gängen und natürlich als Auskleidung natürlicher Höhlungen, wie den beliebten Geoden.
Außer, daß der Bergkristall hübsch anzusehen ist und man ihn gerne als Schmuckstein verwendet, hat der Quarz eine zusätzliche, sehr interessante Eigenschaft: die „Piezoelektrizität“. Der Quarzkristall reagiert auf Druck oder Zug mit einer elektrischen Polarisierung entlang der Kraftrichtung. Umgekehrt dehnt oder staut sich der Kristall, legt man eine elektrische Gleichspannung an. Man kann den Bergkristall also zu sehr genauen und regelmäßigen Resonanzschwingungen anregen, weshalb man ihn in elektronischen Schaltungen als Zeitbasis und Taktgeber verwendet. Man findet Quarz in Uhren (Quarzuhren), Computern, anderer digitaler Technik und Funktechnik. Für die Industrie wird der Kristall allerding künstlich hergestellt.
Schon in unserer Ur- und Frühgeschichte hat der Mensch, bzw. diverse Vertreter, seiner frühen Verwandten den Qaurz und einige seiner Varietäten zwar nicht als Schmuck aber als Waffe oder Werkzeug verwendet. Obwohl der harte Kristall schwer zu bearbeiten ist, bricht er doch recht scharfkantig, weswegen man daraus beispielsweise Speer- oder Pfeilspitzen anfertigte. Schlagsteine aus Quarz wurden zur Bearbeitung anderer Steine verwendet und sogar als Kochplatte fand quarzhaltiges Gestein Verwendung, da man wohl irgendwann herausgefunden hat, daß es bei raschen Temperaturwechseln weniger leicht platze.
Heute wird der Bergkristall und seine vielen farbigen Varietäten bevorzugt als Schmucksteine verwendet, nicht zuletzt, weil sie sich mit modernen Mitteln gut schneiden, schleifen und polieren lassen und man daraus die schönsten Kunstwerke, Ringe , Anhänger und andere Schmuckstücke anfertigen kann. In der Esoterik wird der reine Bergkristall als starker Heilstein hoch gehandelt. Er soll helfen, die Gendanken rein zu ralten, vor schädlicher Strahlung bewahren und soll Kopfschmerzen oder sogar Entzündungen lindern. Man sagt ihm sogar nach, Leber und Niere zu reinigen und die Durchblutung zu fördern. Der Quarz wird dem Tierkreiszeichen Löwe als Hauptstein zugeordnet, wobei Stier, Zwillinge und Schütze den begabten Stein ebenfalls für sich beanspruchen... (je nach Quelle). Als Monatsstein steht der Bergkristall für den April und wird als Planetenstein dem Neptun zu geordnet.



Foto: Bergkristall (reiner Quarz)
Didier Descouens, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons