Friedrich Mohs
Es gibt viele Arten und Methoden, den Härtegrad eines Minerals zu bestimmen, aber die gängigste und auch einfachste Methode, ist die, die Friedrich Mohs Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt und in einer heute noch gültigen Tabelle veranschaulicht hat. Der deutsch-österreichische Mineraloge Carl Friedrich Christian Mohs kam am 29. Januar 1773 in Gernrode im Harz zur Welt und studierte Mathematik, Physik und Chemie an der Universität in Halle an der Saale. Im Jahre 1801 wurde er Grubenvorarbeiter in Neudorf im Harz und besuchte ein Jahr später zum ersten Mal die Stadt Wien, wo er die Gesteinskollektion eines Bankiers sortierte und annotierte. Die nach ihm benannte Mohshärteskala entwickelte er in seiner Zeit als Professor der Mineralogie am Joanneum in Graz, dessen Lehrstuhl er ab 1812 inne hatte. Ganz im Gegensatz zu seinen Kollegen, die das Hauptgewicht bei der Klassifikation von Mineralien auf die chemische Zusammensetzung legten, legte Mohs sein Augenmerk auf die physikalischen Eigenschaften wie Form, Härte, Sprödigkeit und spezifisches Gewicht. Um die verschieden Minerale zu sortieren, rieb er sie gegeneinander und stellte fest, welches Mineral härter als das andere war, indem es auf dem jeweils anderen Ritzspuren hinterließ. „Harte Stoffe ritzen weiche“ ist die Grundlage der Härteprüfung nach Friedrich Mohs. Der einheitslose Härtewert wird also durch den Vergleich von mehreren anderen Mineralien ermittelt, wobei der Härteunterschied zwischen den einzelnen Mineralien nicht linear ist. Trotzdem findet die Mohs-Skala in der Mineralogie und auch in der Geologie bis heute regen Gebrauch. Friedrich Mohs war ab dem Jahr 1812 korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und ab dem Jahr 1822 auch Mitglied der „Leopoldina“, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akadmie der Wissenschaften, die die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Gelehrtengesellschaft im deutschsprachigen Raum und gleichzeitig die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt ist. Im gleichen Jahr wurde er sogar zum Ehrenmitglied der Royal Society of Edinburgh gewählt. Friedrich Mohs starb am 29. September 1839 während einer Italienreise. In Wien und in Graz ist jeweils die „Mohsgasse“ nach ihm benannt. In seinem Geburtsort Gernrode wurde ihm zu Ehren sogar das Mohs-Denkmal errichtet.
Foto: Friedrich Mohs Josef Kriehuber, Public domain, via Wikimedia Commons Foto: Gedenktafel Doris Antony, Berlin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Grafik: Nadja von der Hocht Für die Tabelle verwendete Fotos: Talk: Pelex, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Gips: H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Calcit: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Fluorit: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Apatit: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Orthoklas: Gia.cossa, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons Quarz: Didier Descouens, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Topas: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Korund: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Diamant: Ptukhina Natasha, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons